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Fingertippen: Synthesetraining

Erstlesen ab Klasse 1

Als Synthesefähigkeit versteht man das Zusammenschleifen von Buchstaben und Silben zu Wörtern. Die Synthesefähigkeit ist eine grundlegende Fähigkeit, die die Kinder auf der Entwicklungsstufe der alphabetischen Strategie erlernen. Da die Synthesefähigkeit von fundamentaler Bedeutung für das Lesenlernen ist, muss sie auf vielfältige Weise trainiert werden. Eine gute Möglichkeit für das spielerische Synthesetraining bietet die Übung „Fingertippen“.

Idee: Myrtel-Verlag

Durchführung

Je nachdem, ob das Zusammenziehen einzelner Buchstaben zu Silben oder das Zusammenziehen von Silben zu (Pseudo-)Wörtern geübt werden soll, wird die entsprechende Kopiervorlage gewählt. Die Übung wird in Partnerarbeit durchgeführt. Die Übungspartner sitzen nebeneinander am Tisch. Das erste Kind legt beide Hände gemäß der Abbildung so auf das Arbeitsblatt, dass die Buchstaben an den Fingerspitzen sichtbar bleiben. Das zweite Kind tippt nun zuerst auf eine Fingerspitze der linken, danach auf eine Fingerspitze der rechten Hand des Partnerkindes. Dies nennt zunächst nacheinander beide Einzelbuchstaben. Danach werden diese zu einer Silbe zusammengezogen und vorgelesen. Das zweite Kind kontrolliert, ob richtig gelesen wurde, und korrigiert, wenn nötig. Bei dieser Übung ist unbedingt darauf zu achten, dass die Lautnamen und nicht die Buchstabennamen verwendet werden (also z.B.: „M“ und nicht „Em“). Nach dieser Regel übt das erste Kind ca. fünf Minuten. Danach werden die Rollen getauscht und das zweite Kind ist mit dem Lesen an der Reihe.

Analog wird mit der Vorlage zum Silbenlesen verfahren. Zuerst werden die betreffenden Silben gelesen. Erst dann gilt es, diese zusammenzuziehen. Dabei müssen nicht immer Wörter mit Bedeutung entstehen. Auch Pseudowörter sind erlaubt. Es bietet sich aber an, die Kinder zu fragen, welche Wörter es gibt und welche nicht.

In die Blankovorlage können für das individuelle Training selbstgewählte Buchstaben oder Silben eingetragen werden.

Variante

Anstelle der Kopiervorlagen können auch Klebepunkte verwendet werden, die zuvor mit Buchstaben oder Silben beschriftet wurden und dann auf die Fingernägel des Kindes geklebt werden.
Neben der Partnerarbeit ist es außerdem möglich, das Spiel in Gruppen von vier bis fünf Personen zu spielen, wobei dann ein Erwachsener die Rolle des Spielleiters übernehmen sollte. Wenn die Spielenden im Kreis sitzen ist es sinnvoll, die linke Hand der einzelnen Mitspieler zu markieren, damit es im Verlauf des Spiels nicht zu Verwechslungen zwischen rechts und links kommt.
Die Lehrkraft nennt nun je einen Finger der linken und rechten Hand. (z.B. Zeigefinger, Mittelfinger usw.) Die Kinder tippen leise mit den genannten Fingern, die Lehrkraft kontrolliert, ob die richtigen Finger gewählt wurden. Alle Kinder lesen halblaut, bevor ein Kind zum Schluss die Silbe/ das Wort für alle vorlesen darf.