Auf jeweils einer Doppelseite wird gegenübergestellt, wo die Kinder mit ihren Familien wohnen, was sie zum Frühstück, Mittag- und Abendessen essen, wie ihr Schulweg aussieht, welche Kleidung sie tragen, wie ihre Schule aussieht und welche Spiele sie spielen. Dabei sind Unterschiede auf einem Blick erkennbar und zeugen von einer großen Vielfalt unterschiedlicher Lebensweisen. Es fällt allerdings auf, dass die Kleidung der Kinder sich oft nicht unterscheidet. Die übersichtliche Darstellung der farbigen Illustrationen und die Zusammenfassung des beschreibenden Textes in einem Satz tragen dazu bei, dass die Inhalte gut und auf einen Blick vergleichbar sind. Bei einer so starken Reduzierung auf das Wesentliche besteht die Gefahr der Verallgemeinerung. Dem begegnet der Autor in seinem Nachwort mit der Anmerkung „Keines der Kinder steht für ein ganzes Land.“
Trotz aller Unterschiedlichkeit haben alle Kinder etwas Gemeinsam: Sie sehen den gleichen Nachthimmel und für alle Portraits gibt es echte Familien in den jeweiligen Ländern. Sie haben nach einem detaillierten Leitfaden des Autors Fotos von ihrem Zuhause, ihren Klassenzimmern, ihrem Frühstück usw. gemacht und als Vorlage für die Illustrationen zur Verfügung gestellt.
Was das Buch nicht aufzeigt, ist die Vielfalt von Familienkonstellationen. Es fehlen Familien mit gleichgeschlechtlichen oder alleinerziehenden Eltern.
Dennoch ist das Sachbilderbuch ohne Einschränkungen zu empfehlen. Es lädt ein, einen Einblick in den Tagesablauf von Kindern in ganz unterschiedlichen Ländern zu gewinnen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken und regt an, das Buch weiterzuschreiben, indem man sich und seine eigene Familie vorstellt: Wie sieht mein Zuhause aus? Was esse ich zum Frühstück usw.
Matt Lamothe: Sieben Kinder – eine Welt. Komm, ich zeig dir, wie ich lebe. München: Edel Kids Books, 2022. Ab 6 Jahren.