Es ist Nacht, als ein Räuber zu einem Haus schleicht. Er hat einen Sack dabei und zieht mit diesem durch alle Zimmer. Dabei steckt er allerhand Sachen hinein: eine Vase, eine Pflanze, einen Teddy und in der Küche zwei Äpfel und eine Wurst. Der Dieb bemerkt selbst nicht, dass ein wachsamer Hausbewohner ihm dicht auf den Fersen ist: Der Hund mit seinem feinsinnigen Gespür stellt unseren Dieb und platziert alle Sachen wieder dort, wo der Räuber sie weggenommen hat. Mit einer Ausnahme …
Dieses in dunklen, kräftigen Nacht-Tönen gezeichnete Bilderbuch bietet viele Anregungen, es gemeinsam mit Kindern zu entdecken und den Räuber auf seinem Beutezug zu begleiten. Schon ein Vergleich des Vor- und des Nachsatzes („Was hat sich verändert?“) lädt zum Entdecken und genauen Hinsehen ein. Leerstellen wie eine komplette schwarze Doppelseite in der Mitte öffnen Raum für Spekulationen: Was ist passiert? Wie geht die Geschichte weiter? Hat der Wachhund den Räuber gestellt? Oder ist er etwa entwischt? Kinder können vor- und zurückblättern und nachverfolgen, was der Räuber alles in seinen Sack gesteckt hat. Dadurch, dass die Geschichte fast ohne Worte auskommt, ist sie in allen Sprachen lesbar. Dabei bietet sich als Einstieg ein Kim-Spiel an: Kopien der einzelnen Gegenstände werden ausgelegt und benannt, z.B. eine Vase, eine Pflanze, Äpfel etc. Hier können auch die Begriffe in anderen Sprachen genannt werden. Dann schließen alle die Augen, ein Gegenstand wird weggenommen („gestohlen“). Welcher Gegenstand fehlt?
Beim anschließenden gemeinsamen Durchblättern und Erzählen der Geschichte kennen die Kinder die Begriffe und können sich einbringen. Diese spielerische Form macht zudem neugierig auf die äußerst witzige Räubergeschichte.
Auch für unseren Praxistipp „Bücher im Aquarium“ eignet sich „Pssst.“ sehr gut.
Tini Malitius: Pssst. Eine Räubergeschichte. Weinheim: Beltz & Gelberg 2022. Ab 3 Jahren.