Es gibt auf der Welt ca. 400.000 Pflanzenarten, von denen 300.000 essbar sind. Von diesen 300.000 sind 7000 kultiviert und wir essen im Regelfall 200 davon. 80% der Pflanzenernte entfällt auf nur 12 unterschiedliche Pflanzen. Angesichts der Vielfalt der verschiedenen Pflanzenarten ist die Anzahl der Pflanzen, von denen wir uns ernähren, sehr begrenzt. Mit einem Rückblick in die Vergangenheit und einer Darstellung der durch Klimawandel, Monokulturen und Genmanipulationen bedingten Herausforderungen der Zukunft bietet dieses Sachbuch einen ungewöhnlichen Blick auf das Trend-Thema Ernährung und vermittelt Einsichten in den Pflanzenanbau, die für viele Neuland sind. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Gestaltung ist abwechslungsreich, erfrischend und humorvoll. Dazu tragen drei Komponenten bei: die lebendige Sprache mit direkten Aufforderungen, selbst als Pflanzenzüchter aktiv zu werden, die farbigen witzigen Illustrationen, mit denen die mit Mimik und Gestik versehenen Pflanzen menschliche Züge bekommen, und die zwei grünen Pflanzenmännchen, die uns in einem dynamischen Disput durch das Buch begleiten. Der Text mit Fachbegriffen setzt Vorwissen oder die Bereitschaft voraus, diese in einem Lexikon nachzuschlagen. Ein entsprechendes Glossar hätte den Zugang erleichtert.
Iban Eduardo Munoz und Alberto Montt: Essbare Pflanzen und ihre Geschichte(n). Berlin: Jacoby & Stuart 2021. Ab 10 Jahren.