„Das große Buch der Hühner“ ist nicht nur vom Cover und Format her ein Blickfang, sondern überzeugt auch von der Gestaltung mit kunstvollen Linolschnitten und vielseitigen kulturgeschichtlichen und biologischen Informationen rund um Hühner – gerade rechtzeitig zu Ostern.
Auf jeweils einer Doppelseite werden angefangen von A wie einem ABC der besonderen Rassen bis hin zu Z wie Zierhühnern viele Themen rund ums Huhn vorgestellt. Dazu gehören beispielsweise Informationen zur Herkunft, dem Körperbau, den Behausungen und der Fortpflanzung von Hühnern.
Wovon ernähren sich Hühner? Welchen Tieren dienen sie selbst als Beute? Wie kann man Hühner zubereiten? Auch die Themen Fressen und Gefressen-Werden werden von allen erdenklichen Seiten beleuchtet.
In diesem hochwertigen, fast opulent zu bezeichnenden Sachbilderbuch dürfen natürlich auch „geflügelte Worte“ wie „Mit dem muss ich noch ein Hühnchen rupfen“, „Friede, Freude, Eierkuchen“ oder „Hahn im Korb sein“ nicht fehlen. In vielen Religionen haben Hühner eine besondere Stellung: In der Bibel beispielsweise symbolisiert das Huhn jemanden, der schwächere Menschen beschützt, im Islam ist der Hahn das heiligste aller Tiere.
Wer Antworten auf so kuriose Fragen wie „Auf welchem Erdteil sind keine Hühner erlaubt?“, „Was ist ein Welthuhn?“, „Was verbirgt sich hinter einer Ovophobie?“ oder „Wie krähen Hähne in anderen Ländern?“ sucht, wird hier fündig.
Jede Doppelseite ist ein Kunstwerk in sich und könnte auch als Plakat Verwendung finden. Dazu tragen insbesondere die zahlreichen Linolschnitte bei, die häufig mehr als die Hälfte einer Doppelseite umfassen. Die einzelnen Textinformationen sind als Blöcke angeordnet zwar überschaubar, von der Sprache aber mit vielen Fachbegriffen durchaus anspruchsvoll, weshalb der Titel insbesondere als Buch für die ganze Familie zu empfehlen ist. Was allerdings fehlt, sind Inhaltsverzeichnis, Register und Glossar.
Evelien de Vlieger und Jan Hamstra: Das große Buch der Hühner. Hildesheim: Gerstenberg, 2025. Ab 8 Jahren