Ein Brief eines unbekannten Absenders mit einem Stipendium für eine geheimnisvolle Schule, die Reise dorthin mit einem außergewöhnlichen Transportmittel, exzentrische Lehrkräfte für ungewöhnliche Fächer – nein, es geht nicht um eine Harry-Potter-Fortsetzung, sondern dies ist der Beginn einer Geschichte um den jungen Arthur Conan Doyle, der in Baskerville Hall mit seinen detektivischen Fähigkeiten eine erstklassige Ausbildung erhalten soll. In dem in mächtigen Kreisen berühmten englischen Internat erlebt Arthur zusammen mit seinen neuen Freund:innen Pocket, Jimmy und Irene viele Abenteuer. Es geht um Mutproben für die Aufnahme in einen geheimen und exklusiven Zirkel, Einbrüche, einen frisch geschlüpften Dinosaurier und natürlich um Rivalitäten, denen der unterprivilegierte Arthur zwischen den Kindern reicher Leute ausgesetzt ist.
Erwachsene Leser:innen mag zuerst irritieren, dass die Sprache der Figuren aus der Gegenwart stammt und sich nicht an den Gepflogenheiten des 19. Jahrhunderts orientiert, aber diese Irritation ist schnell überwunden. Die moderne Sprache bringt einen Lesefluss mit sich, der zusammen mit der spannenden Handlung in einem ungewöhnlichen und fantasiereichen Setting die Leser:innen die 330 Seiten schnell und gerne lesen lässt. Standish gelingt es, dem Schöpfer von Sherlock Holmes eine eigene Welt zu schaffen, in der viele Figuren mit denselben Namen auftreten wie in Conan Doyles späteren Geschichten. Auf den letzten Seiten sind einige Fotos Conan Doyles in verschiedenen Lebensabschnitten und eine kurze Biographie angefügt. Der Titel wird als Start einer neuen Reihe angekündigt, deshalb sind mehrere Bände zu erwarten.
Ali Standish: Baskerville Hall. Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente. München: Hanser, 2024. Ab 10 Jahren.