Lautes Denken
Lesestrategien für die Grundschule und Sek. I
Während des Lesens läuft in unserem Kopf ein automatischer Prozess ab, den Schüler:innen zunächst lernen müssen. Um uns einen Text zu erschließen, nutzen wir als kompetente Leser:innen unbewusst und automatisiert verschiedene Lesestrategien, indem wir beispielsweise auf vorhandenes Wissen zurückgreifen, Fragen an den Text formulieren, ihn mit bereits Bekanntem vergleichen und Rückschlüsse aus Abbildungen in das Textverständnis mit einbinden.
Lesestrategien mit Hilfe des Lauten Denkens vermitteln
Um Schüler:innen den Einsatz von Lesestrategien zu vermitteln, ist es besonders hilfreich, wenn die Lehrkraft als Lesemodell auftritt und ihr Denken beim Lesen eines Textes verbalisiert. Dafür wird das Vorgehen bei der Erarbeitung eines Textes an einem Beispiel demonstriert. Die Lehrkraft liest einen Text oder einen Textanfang abschnittsweise vor, unterbricht sich selbst bei z.B. Unklarheiten und spricht alles aus, was sie währenddessen denkt. Um das Verfahren im Unterricht gut präsentieren zu können, ist es sinnvoll, dass die Lehrkraft das Laute Denken an dem Textbeispiel vorher vorbereitet und einübt.
Elemente, die beim Lauten Denken hilfreich sind
Bei der Einführung von Lesestrategien sollte sich auf das Verbalisieren einer Strategie beschränkt werden.
Vorhersagen:
- Ich sage vorher, dass…
- Ich glaube, im nächsten Abschnitt…
Vermutungen aufstellen:
- Ich kann bildlich vor mir sehen, wie…
- Ich vermute, dass Folgendes passiert…
- Ich glaube, dass
Zusammenhänge herstellen:
- Jetzt weiß ich, warum…
- Ich sehe jetzt, dass … mit … zusammenhängt…
Ein Problem erkennen:
- Ich weiß jetzt noch nicht genau, wie…
- Ich habe gar nicht erwartet, dass
- Unklar ist mir noch…
Hier finden Sie ein Beispiel-Video zum Lauten Denken. Es werden mehrere Lesestrategien vor dem Lesen verbalisiert.
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- Lautes_Denken.pdf 129 KB