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Lautleseverfahren: Lyrisches Kaffeehaus

Leseflüssigkeit ab der 3. Klasse

Idee aus: Timothy V. Rasinski. „The Fluent Reader. Oral & Silent Reading Strategies for Building Fluency, Word Recognition & Comprehension”. New York: Scholastic, 2010.

Lautleseverfahren sind Methoden, bei denen durch das wiederholte halblaute Lesen von Texten die Leseflüssigkeit verbessert wird. Die Verfahren sind vor allem dann effektiv, wenn sie mehrmals pro Woche für 10-20 Minuten angewendet werden. Beim wiederholendem Lautlesen, bei dem ein Kind einen Text so oft liest, bis es ca. 100 Wörter pro Minute schafft und nicht mehr als zwei Lesefehler macht, ist ein sinnstiftender Rahmen unabdingbar. Eine Möglichkeit dafür stellt das Lyrische Kaffeehaus dar, das an eine Zeit anknüpft, in der Autor:innen ihre Gedichte in Kaffeehäusern vortrugen.

Benötigte Materialien

Für die Kaffeehaus-Lesung werden mehrere altersangemessene Gedichte und/oder Gedichtsammlungen gebraucht. Gerade in jüngeren Jahrgängen bietet sich eine Auswahl an Gedichten an, die thematisch zur Jahreszeit, zu besonderen Anlässen oder zu einem gleichzeitig durchgeführten Unterrichtsvorhaben passen.

Durchführung

Am Anfang der Woche trägt die Lehrkraft verschiedene Gedichte vor. Im Anschluss haben die Schüler:innen die Möglichkeit, sich aus der Gedichtauswahl ein bis zwei Gedichte auszusuchen, die sie während der Kaffeehaus-Lesung vortragen wollen. Sie können das Gedicht allein, im Team oder chorisch in einer größeren Gruppe präsentieren.
Im Laufe der Woche lesen Schüler:innen in dafür vorgesehenen kurzen Übungsphasen (maximal 15 Minuten) den Text wiederholt, um ihren Vortrag einzustudieren. Die Lehrkraft nutzt die Zeit, um ihnen zuzuhören und sie ggf. zu coachen.
Für die Lesung am Ende der Woche (möglichst in der letzten Stunde) sollte der Raum entsprechend vorbereitet werden, sodass eine passende Atmosphäre entsteht. So kann der Raum zum Beispiel verdunkelt und durch kleine Stehlampen auf den Tischen für die nötige Beleuchtung gesorgt werden. In der Mitte des Raums könnte ein Barhocker für die Künstler:innen aufgestellt werden. Auch ein kleiner Snack bietet sich an.
Die Lesung wird durch die Lehrkraft eröffnet. Sie trägt selber ein Gedicht vor und kündigt dann namentlich die Künstler:innen an. Gelingt eine Präsentation besonders gut, kann diese statt durch Klatschen mit Fingerschnipsen goutiert werden.
Gäste sind willkommen und bezahlen den Eintritt in Form eines eigenen Gedichtvortrags. Es bietet sich zum Beispiel an, zur Präsentation eine andere Klasse einzuladen. Ebenso kann das Lyrische Kaffeehaus als Programmpunkt für eine Klassenfeier oder einen Elternnachmittag genutzt werden.

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